Internet und Medien ("Wann wird das Online-Sein zur Sucht")
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Ohne Internet den Alltag oder das Studium meistern? Undenkbar! Doch in manchen Fällen übernimmt das Internet eine so zentrale Rolle im Leben, das es regelrecht zur Sucht wird.
Die Onlinesucht ist eine relativ wenig beforschte „stoffungebundene“ Sucht. Man spricht auch von „pathologischer Internetnutzung“. Bei der Onlinesucht spielen insbesondere die exzessive Nutzung von Kommunikationsdiensten wie Facebook sowie Onlinespiele eine zentrale Rolle. Bei etwa 3 Prozent der 18- bis 25-jährigen Deutschen liegt laut Studien eine Onlinesucht bzw. eine pathologische Internetnutzung vor. [1]
Onlinesucht oder Internetabhängigkeit ist zwar bisher keine offizielle medizinische Diagnose. Jedoch gibt es etliche Betroffene die das Internet langfristig so exzessiv Nutzen, dass sie sich damit schaden. Seit dem Sommer 2018 ist zudem die Diagnose Computerspielsucht (gaming disorder) im internationalen Klassifikationssystem der Weltgesundheitsorganisation WHO enthalten. [2]
Von der WHO werden drei Kriterien für die Computerspielsucht genannt:
- entgleitende Kontrolle beispielsweise bei Häufigkeit und Dauer des Spielens,
- wachsende Priorität des Spielens vor anderen Aktivitäten und gleichzeitig
- die Aufrechterhaltung des Verhaltens trotz negativer Konsequenzen.
Quellenangaben
[1] Orth, B. (2017). Die Drogenaffinität Jugendlicher in der Bundesrepublik Deutschland 2015.
Teilband Computerspiele und Internet. BZgA-Forschungsbericht. Köln: Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung. Verfügbar unter: www.bzga.de/forschung/studien-untersuchungen/studien/suchtpraevention/
[2] Klassifikationssystem der WHO (ICD-11). Verfügbar unter: https://icd.who.int/dev11/l-m/en#/http%3a%2f%2fid.who.int%2ficd%2fentity%2f1448597234
Wirkung
Die Entstehung von Onlinesucht ist individuell sehr unterschiedlich. Nicht selten spielen bestehende Erkrankungen wie ADHS, Depressionen oder soziale Ängstlichkeit eine wichtige Rolle. [1] Die Flucht aus der Realität, die Möglichkeit der schnellen Erfolgserlebnisse, die virtuelle Selbstbestätigung, kann allerdings auch „gesunde“ Menschen in den Bann ziehen.
So ist die exzessive Kommunikation über soziale Netze wie Facebook vor allem bei betroffenen Frauen ein häufiges Phänomen. Online-Rollenspiele, sogenannten MMORPGs (Massively Multi-User Online Role-Playing Games) wie World of Warcraft, werden insbesondere von Männern genutzt. [2]
In diesen Online-Rollenspielen wird zumeist ein Avatar, eine virtuelle Identität, aufgebaut und nach eigenen Vorstellungen geformt. [3] Je mehr Zeit investiert wird, desto erfolgreicher wird dieses virtuelle Ich, desto mehr Anerkennung kommt von anderen Mitspielerinnen und Mitspielern, von der eigenen „Gilde“, der Community. Ein Ende des Spiels existiert nicht!
Die bunte virtuelle Welt wirkt immer dann besonders verlockend, wenn es in der Realität Probleme gibt. Hausarbeit? Klausur? Stress mit den Eltern? Mit nur wenigen Klicks taucht man stattdessen ab. Aber virtuell davonlaufen löst keine Probleme sondern verstärkt sie. [4]
Quellenangaben
[1] drugcom.de: „Psychische Ursachen von Online-Sucht“. www.drugcom.de/aktuelles-aus-drogenforschung-und-drogenpolitik/archiv/archiv-jahr-2009/25-12-2009-psychische-ursachen-von-online-sucht/
[2] Rumpf et al. (2013). Prävalenz der Internetabhängigkeit – Diagnostik und Risikoprofile (PINTA-DIARI). Kurzbericht. Verfügbar unter: www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/5_Publikationen/Drogen_und_Sucht/Berichte/Kurzbericht/PINTA-DIARI_Kurzbericht_Sept_13.pdf
[3] drugcom.de. „Mein Avatar und ich“. www.drugcom.de/aktuelles-aus-drogenforschung-und-drogenpolitik/archiv/archiv-jahr-2009/03-04-2009-mein-avatar-und-ich/
[4] drugcom.de. „Verloren in der virtuellen Welt“. www.drugcom.de/topthema/november-2010-verloren-in-der-virtuellen-welt/
Risiken
Sicherlich verliert sich jeder Mal in den Weiten des Internets, versinkt in einem besonders spannenden Spiel, stöbert durch Bilder und Videos in sozialen Netzwerken oder stolpert von einer spannenden Webseite zur nächsten. Die reale Zeit wird dabei vergessen, schnell sind Stunden vergangen. Die Nutzungsdauer ist allerdings kein alleiniger Anhaltspunkt für eine Gefährdung.
Die folgenden Kriterien weisen auf eine problematische Nutzung oder eine mögliche Abhängigkeit hin:
- Kontrollverlust: Bei einer online-Sucht nimmt die Internetnutzung extreme Formen an. Das eigene Nutzungsverhalten kann kaum noch kontrolliert und reguliert werden.
- Toleranzentwicklung: Die Dauer der Onlineaktivität wird bei einer Sucht immer weiter gesteigert. „Gesättigt“ ist man erst nach mehreren Stunden, Tagen – oder gar nicht mehr.
- Entzugserscheinungen: Wenn die Internetnutzung zeitweilig unterbrochen werden muss, treten bei Süchtigen Unruhe, Unzufriedenheit, Gereiztheit und Aggressivität auf.
- Negative Konsequenzen: Unter der exzessiven Online-Nutzung leidet irgendwann nicht nur das Studium, sondern auch soziale Kontakte, Freunde, die Familie, Hobbies, die Partnerschaft und nicht zuletzt auch die Gesundheit. Dennoch ist es für Betroffene kaum möglich aus eigener Kraft ihr Verhalten zu ändern.
Wenn Du Dein eigenes Online-Nutzungsverhalten checken willst, mach den Selbsttest der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Zurück in die Offline-Welt findest Du im kostenlosen BZgA Programm „Das andere Leben“.
Quellenangaben
drugcom.de (2018). Videospielsucht wird als Krankheit anerkannt: https://www.drugcom.de/news/computerspielsucht-wird-als-krankheit-anerkannt/
Tool-Box
Du möchtest Deinen inneren Schweinehund überwinden, kein Bewegungsmuffel sein und endlich mehr Schwung in Deinen Sitz-Alltag bringen? Wir haben Dir eine Reihe von Tutorials und Apps zusammengestellt, die Dir beim Erstellen eines Fitnessplans oder der Bewegungsförderung aber auch beim Entspannen und Relaxen nützlich sein könnten.
Entspannungstechniken
Entspannungstechniken
Du musst dringend mal runterkommen? Brauchst eine Pause – wenigstens zwischen den Lernphasen? JA! Gönn Dir ab und zu ein wenig Entspannung, vielleicht kannst Du mit Hilfe der aufgeführten Apps oder Tutorials ein bisschen mehr Ruhe in Deinen Alltag bringen. Probier‘s doch einfach mal aus!
App Atemkugel: Atem- & Entspannungsübungen gegen Stress
Die App „Atemkugel“ kann Dir helfen, in Stresssituationen oder bei Prüfungsangst mit einer kurzen Atemübung wieder zur Ruhe zu kommen. Gibts für Android und Apple.
App Entspannungstechniken
Die App „Entspannungstechniken“ versucht das zu erreichen, was ihr Name verspricht: Entspannung näherbringen. Dabei haben sich die Entwickler:innen besonders auf die Atemtechniken konzentriert. Stressreaktionen des Körpers sollen verringert werden und der:die Nutzer:in lernt, mit Panikattacken besser umzugehen. Mit der App können Techniken in Ruhe erlernt werden, um sie schließlich im stressigen Alltag anzuwenden. Gibts nur für Android.
App Du hast Pause
„Du hast Pause“ versucht Dich dabei zu unterstützen „einen Raum der Mediation und Stille zu finden“. Unterstütztes, nicht aber zwangshaftes Pauseneinhalten ist die Mission dieser App. Gemeinsam mit Maria, der Gründerin der App, und den von ihr eingesprochenen Videos und Audios erhältst Du Schritt für Schritt Hilfestellungen darüber, wie Du Pausemachen für Dich entdeckst. Gibts für Android und Apple.
App Relaxing Music
Die kostenfreie App „Relaxing Music“ von TBestApps bietet verschiedene Tonspuren, die beim Entspannen und Abschalten helfen sollen. Gibts nur für Android.
App AntiStress Relaxation Toys
Die kostenfreie App „ANTISTRESS“ bietet viele verschiedene kleine Spiele, um Stress abzubauen und kurz abzuschalten. Alle Spiele sind selbsterklärend und mit Ton hinterlegt, sodass die App leicht zu bedienen ist. Gibts für Android und Apple.
All Inclusive Ernährung & Bewegung
All Inclusive Ernährung & Bewegung
Du wolltest schon immer mal einen Gesamtüberblick über Dein Ernährungs- und Bewegungsverhalten? Dann bist Du hier genau richtig!
App Fitbit
Fitbit: „Die Fitness App für Jeden“. Ob Sport, Schlaf oder Ernährung – mit der Fitbit App lässt sich ein gesunder Lebensstil nicht nur dokumentieren, sondern auch teilen und steigern. Viel Inspiration von Anderen und Motivation durch eigene Erfolge unterstützen Dich dabei, Dich gut zu fühlen. Gibts für Android und Apple.
App MyFitnessPal
Hast Du Dich mal gefragt, wie viele Kalorien Du beim täglichen Sprint zur Bahn verbrennst? Wie viel Vitamin A eine Karotte hat, oder wie viel Gramm Ballaststoffe Du am Tag aufnehmen solltest? „MyFitnessPal“ löst so manche Mythen und bietet Dir ein Tagebuch samt personalisierten Ernährungsplan und Fitness-Sektion. Gibts für Android und Apple.
App Go4health – Gesund Leben
Die App „Go4health – Gesund Leben“ verspricht ein Fitness-Coach für die Hosentasche zu sein. Go4health erstellt Trainingspläne für Kraft-, Ausdauer- und Beweglichkeitseinheiten. Auch Ernährungstipps und Entspannungsübungen werden dem:der Nutzer:in an die Hand gegeben. Gibts für Android und Apple.
Bewegung im Alltag checken
Bewegung im Alltag checken
Es ist sicher nicht spurlos an Dir vorbeigegangen, dass immer mehr Studierende Fitness-Apps benutzen, um z.B. ihre Schritte zu zählen oder sich die zurückgelegte Fahrradstrecke anzeigen zu lassen. Es gibt einige coole Workout- und Sport-Apps, die Studierende getestet haben und die im Folgenden vorgestellt werden.
App Trainingstagebuch
Du gehst gern ins Fitnessstudio und willst Deine Trainingssessions in einer App festhalten? Dann könnte die App „Trainingstagebuch“ etwas für Dich sein! Hier kannst du Deinen Trainingserfolg protokollieren und in Statistiken Deine Ergebnisse ablesen. Gibts für Android und Apple.
App Decathlon Coach
Die App „Decathlon Coach“ bietet Anleitungen und Trainingspläne für verschiedene Sportarten. Während des Sports kann die App außerdem genutzt werden um Entfernung, Geschwindigkeit und Kalorienverbrauch zu erfassen. Gibts für Android und Apple.
App C25KA – From Couch To 5 Kilometer
Die kostenpflichtige (2,99 Euro) App „From Couch to 5 Kilometer“ soll Dich dazu motivieren weniger Netflix zu gucken und stattdessen anfangen zu joggen. Dazu gibt es neun Wochen lang jeweils drei Workouts die Woche, die Du machen sollst, um anschließend fünf Kilometer joggen zu können. Gibts nur für Android.
App Strava
Das soziale Netzwerk für Joggerinnen und Jogger. Die App „Strava“ zeichnet Deine Aktivitäten auf und bietet interessante Trainingstools. Gibts für Android und Apple.
App Zombies, Run
„Zombies, Run“ ist eine kostenfreie App, die Dich zu mehr Bewegung motivieren soll. Der Ausgangspunkt ist dabei, dass die Erde von Zombies bevölkert ist und Du kurz vor der rettenden Basis der Menschen mit dem Hubschrauber abgestürzt bist. Jetzt musst Du laufen damit die Zombies Dich nicht einholen. Gibts für Android und Apple.
App Tägliche Trainings
Mit der App „Tägliche Trainings“ hältst Du Dich im Hochschulalltag fit! Die kostenlose Basis-Version hält einige Trainingseinheiten als Videos für verschiedene Muskelgruppen bereit. Gibts für Android und Apple.
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